„Do or die“ für Bayern im Spiel gegen Wolfsburg - Eine Vorschau
Für den FC Bayern und vor allem für Niko Kovac geht es in diesem Spiel um sehr viel. Sollte die Mannschaft gegen Wolfsburg verlieren und die Konkurrenz gewinnen könnte der Rückstand auf die Tabellenspitze 7 Punkte betragen. Besonders bei einer verdienten Niederlage wäre der Kredit von Kovac restlos aufgebraucht.
Wolfsburgs Offensive
Offensiv spielte Wolfsburg meist im 4-1-4-1. Markant dabei ist, dass die Achter häufig sehr hoch stehen und sich lediglich situativ zurückfallen lassen, um als Anspielstation im Spielaufbau zu dienen. Durch die hohen Positionierungen und die linear aufrückenden Außenverteidiger erzeugen die Wölfe Überzahlsituationen in der letzten Linie. Diese nutzen sie, indem sie bei Anspielen an den 16er viele Anspielstationen als Abnehmer für Pässe hinter die Abwehr haben und bei Flanken meist 3 oder mehr Spieler in den 16er vorstoßen lassen. Ein weiterer Vorteil der hohen Positionierungen und der Aufrückbewegungen der gesamten Mannschaft ist, dass Wolfsburg sehr präsent bei zweiten Bälle ist. Hierbei zögern die Wölfe bei Ballgewinnen auch nicht aus der Distanz zu schießen.
Beim Spielaufbau versuchen die Spieler in der Offensive die Räume sehr klar zu besetzen und sorgen durch die Flügelspieler und situativ auch durch die Außenverteidiger konsequent für Breite. Dabei wird der Ball zuerst aus den Achterräumen auf die Außen und dann wieder über die Achter auf die andere Seite verlagert. Um von dort aus zu Flanken oder mit Tiefenpässen hinter die Abwehr zu kommen.
Defensiv mit Raum- und Mannverteidigung
In der Defensive setzten die Wölfe aus einem Mix aus Raum- und Mannverteidigung, welche sie in einem kompakten 4-3-3 anwenden. Während die 4 Verteidiger den Raum decken orientieren sich die 3 Mittelfeldspieler an ihren Gegenspielern. Dabei deckt einer der drei Mittelfeldspieler den 6er des Gegners. Unterstützt werden die Mittelfeldspieler von dem jeweils ballnahen Außenverteidiger, welcher bei Bedarf ins Mittelfeld vorschiebt. Diese Bewegung wird durch Nachrückbewegungen der restlichen 3 Verteidiger abgesichert. 2 der Stürmer orientieren sich derweil an den gegnerischen Verteidigern und decken dabei eher die Rückpassoptionen ab, als dass sie sich ins eigene Mittelfeld fallen lassen. Dabei lässt sich der ballnahe Stürmer ins Mittelfeld fallen, während der Mittelstürmer den ballführenden Innenverteidiger anläuft. Dadurch entsteht häufig eine 4-3-1-2 Struktur.
Gesucht: Bayrische Tore
Wie kann Bayern die Defensivformation der Wölfe nutzen, um zum Torerfolg zu kommen?
Matchplan
Wolfsburg steht in der Mitte sehr kompakt, deckt jedoch die Außen erst in der letzten Linie durch den Außenverteidiger ab. Somit sollte das Ziel sein, den Ball auf einen sehr hoch stehenden Außenstürmer zu spielen, welcher dann nur noch einen Gegenspieler vor sich hat. Dieser kann dann eine 1-gegen-1 Situation forcieren oder einen Pass hinter die letzte Linie spielen. In Folge dessen kommt es dann auf eine geeignete Strafraumbesetzung an.
1. Spielaufbau – Wie spielt man die Flügel frei
a) Pass aus der Abwehr
Passend hierfür wäre ein 2-3-5. Dabei bindet man den Gegner und macht so den Passweg auf die Außen frei. Nachteil ist hierbei, dass die Innenverteidiger 1 zu 1 angelaufen werden können. Bei zu hohem Druck des Gegners kann dies durch eine Torwartkette gelöst werden.
Eine weitere Option wäre 3-2-2-3, um so auch ohne Torwartkette eine Überzahl in den ersten beiden Linien herstellen zu können. Laufen die Wolfsburger mit 3 Spielern an, ist ein 6er frei, laufen sie wie gewohnt mit zwei Spielern an, kann über einen freien Innenverteidiger aufgebaut werden.
b) Spielverlagerungen
Durch das ballnahe verschieben der Wolfsburger und durch die Tatsache, dass die Stürmer die Ketten nicht in die Breite auffüllen, ergibt sich auf den gegenüberliegenden Seiten sehr viel Raum. Dieser sollte gezielt durch Spielverlagerungen bespielt werden. Daher sollten diese Verlagerungen durch den 6er, die 8er, oder die Außenverteidiger explizit geübt werden.
3. Strafraumbesetzung
Ob man nach Hereingaben ein Tor erzielt, hängt vor Allem von einer guten Strafraumbesetzung ab. Zudem ist diese wichtig, um 2. Bälle zu erobern und so den Druck konstant hochzuhalten und Unsortiertheiten des Gegners ausnützen zu können.